12. April 2015 - Beiträge - Allgemein

2015 Verbandstag in Fellbach

LandFrauen Verbandstag in Fellbach 2015

Mit 28 Teilnehmer machte sich der LandFrauenverband Mannheim am frühen Morgen mit dem Bus auf den Weg, um am Verbandstag in Fellbach, in der Schwabenlandhalle teilzunehmen.

Um 10 Uhr begann das Programm mit einstudierten Frühlingsliedern des „Fidelfeger-Kinderchor Althütte“ aus dem Kreisverband Rems-Murr.

Anschließend begrüßte die Präsidentin Hannelore Wörz die 1.200 Gäste, die aus dem gesamten Verband angereist waren. Sie stellte das neue Leitthema „Weichen stellen für morgen“ vor. Danach sprach Ministerialrat Wolfgang Reimer aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Er lobte das Engagement der LandFrauen, die sich im ländlichen Raum und in der Stadt ehrenamtlich einbringen.

Die von Frau Christine Euchner einstudierte Tanzdarbietung „Played-A-Live“ bestehend aus Gymnastikgruppen aus drei verschiedenen Ortsvereinen zeigte, dass die Freude an Bewegung und Tanz in jedem Alter möglich ist. Nach dem Motto: „Turnen bis zur Urne“

Der nächste Programmpunkt mit dem aktuellen Thema von Dr. Winfried Kösters „Die Zukunft ist nicht die Verlängerung der Vergangenheit“ ging es weiter. Dr. Köster lobte die Weitsicht der LandFrauen, die dies schon sehr früh erkannt haben. Der demografische Wandel in Deutschland ist zweifelslos, das wir in Deutschland irreversibel weniger Kinder haben, deutlich älter werden und uns um mehr Betagte kümmern müssen sowie nachhaltig bunter werden. Das Bild der multikulturellen Gesellschaft wird von Multiminoritätengesellschaft (d.h. Minderzahl an jungen Menschen) abgelöst. Neben dem Klimawandel wird kein anderes Thema unser Land nachhaltiger verändern und beschäftigen.

Wer sich jetzt vergegenwärtigt, dass bis 2030 die Zahl der Rentner/innen um etwa fünf Millionen Menschen ansteigen wird, während die Zahl der Kinder und Jugendlichen um etwa 600.000 sinken wird, der stellt fest: Rentner in Deutschland habe wir genug. Was fehlt, sind Kinder. Wir müssten eigentlich alles daran setzen, Menschen zu motivieren, zu ermutigen und verlässlich zu unterstützen, Kinder zu zeugen und zu erziehen. Dazu kommt, die Elite der Zukunft sind Frauen. Es muss von der Politik hierfür mehr getan werden, z.B. bessere Kinderbetreuung, das Männer in Elternzeit gehen können, ohne dass sie danach Einbußen hinnehmen müssen. Es muss umgedacht werden. Wer schiebt z.B. wessen Rollstuhl? Und darf jemand Nachsicht von jüngeren Generationen verlangen, auf die er zuvor nie Rücksicht genommen hat? Wir brauchen eine Generationenpolitik. Es sind fünf Generationen in einem Jahrhundert, deren faires Miteinander über die Zukunft einer älter werdenden Gesellschaft entscheidet. Dies wurde den Anwesenden anschaulich mit Diabildern unterbreitet. Mit dem afrikanischen Sprichwort: „Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren, die zweitbeste Zeit heute“, beendete Dr. Kösters den Vortrag.

Das Improvisationstheater „Fastforward“ aus Marburg, machte seinem Namen alle Ehre und führte durch Zurufe von Wörtern aus dem Publikum gekonnt ein amüsantes Stück auf.

Die anschließende Podiumsrunde, moderiert von Susanne Kurz, SWR-Redakteurin, mit Stefanie Mergenthaler, Vorsitzende der Landjugend Württemberg-Baden, Christoph Palm, Oberbürgermeister der Stadt Fellbach, Manuela Rukavina, Vorsitzende des Landfrauenrates Baden-Württemberg, Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes. In der nochmals die älter werdende Gesellschaft und wie deren Zukunft gestaltet werden kann bzw. junge Menschen nicht benachteiligt werden sollten, neue Berufe der Zukunft entwerfen, jungen Menschen auf dem Land nicht benachteiligt werden gegenüber den städtischen.

Eine kleine Atempause wurde eingelegt und die Teilnehmer konnten ein typisch schwäbisches Mittagessen, bestehend aus Maultaschen und Kartoffelsalat, einnehmen. Um das Essen schneller zu verdauen lud Frau Euchner danach zu einer Bewegungsrunde ein.

Frau Wörz sprach nochmals an, dass die LandFrauen schon immer Generationenübergreifend sich ausgerichtet haben. Die Zukunft gestalten mit Projekten z.B. wie: „Trittsicher durchs Leben“, „Arbeit, Geld und Vorsorge“, „Wohnen und Mobilität“ und „Ehrenamt leben vor Ort“, und dass LandFrauen auf der Bundesebene voneinander lernen und kooperieren.

Mit dem LandFrauen-Mundharmonikaorchester, die mit ihrem Programm „Sommer, Sonne, Atemlos“ die Anwesenden nochmals in Bewegung brachten, endete diese Veranstaltung.

Die Teilnehmer waren sich einig, alt und verstaubt ist die LandFrauenarbeit noch lange nicht, denn dieser Verbandstag zeigte, wir stellen uns breitgefächert, engagiert mit Vielfalt und Beweglichkeit der Zukunft.

-Ingrid Heller-


Schlagwörter: