Selbstfürsorge-ist das nicht egoistisch? Vortrag am 31.05.2022 in Hockenheim
Viele LandFrauen folgten der Einladung des LandFrauenverbandes Kreis Mannheim nach Hockenheimn in die Stadthalle. Sich endlich wieder in großer Runde zu treffen und austauschen wurde sehr gut angenommen. Die Teilnehmerinnen wurden von der Kreisvorsitzenden Birgit Rinklef begrüßt.
Selbstfürsorge – so gar nicht egoistisch!
“Denk nicht nur an dich!”, “Kümmer dich um die anderen”, “Der Esel nennt sich selbst zuerst”, wer kennt diese Sprüche nicht? Von Kindheit an wird uns eingebläut: Zuerst die anderen, dann man selbst.
Diesen Sprüchen stellten sich die Landfrauen des Kreisverbands Mannheim entschlossen entgegen: Bildungsreferentin Aylin Bergemann (Landfrauenverband Württemberg-Baden e.V.) führte durch den Abend zum Thema “Selbstfürsorge – ist das nicht egoistisch?”. Dabei stellte sie klar: Das Denken an sich selbst und die Sorge für und um Andere muss eine Balance finden: Zwar macht es nachgewiesenermaßen glücklich sich um andere zu kümmern, wer jedoch sich dabei selbst vernachlässigt zieht nicht selten seelische und körperliche Probleme nach sich. Daher sei es auch gar nicht egoistisch, Selbstfürsorge zu betreiben, denn nur wenn wir unsere eigene Wägschale befüllen, haben wir genug Kraft für Andere etwas leisten zu können. Doch was bedeutet genau “Selbstfürsorge”? Und wie können wir Wege finden die Hürden, die uns bisher davon abhalten, zu überwinden? Selbstfürsorge, so Bergemann, habe verschiedene Ebenen: Wenn wir uns mit Genuss ernähren, und uns Zeit nehmen uns ausgiebig in der Natur zu bewegen, betreiben wir körperliche Fürsorge. Die emotionale Ebene wird gestärkt indem wir zum Beispiel Lachen üben, auch wenn uns mal wieder vor Stress gar nicht danach zu Mute ist. Auf der kognitiven Ebene bedeutet Selbstfürsorge den besten Zeitpunkt für das Gedankenkarusell, dass uns alle begleitet, zu finden. Das bedeutet aber auch wenn gerade keine Zeit dafür ist es bewusst zu stoppen. Zur sozialen Ebene erklärte Aylin Bergemann: “Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen gut tun!“. Außerdem dürfe man nicht die spirituelle Ebene des Seins vergessen. Dies müsse nicht zwingend mit Religion zu tun haben, meint Bergemann. Es reiche für die eigenen Werte einzustehen und Dankbarkeit für die kleinen Glücksmomente des Lebens zu empfinden. Ziemlich einleuchtend, oder? Dennoch finden wir selten Zeit für uns selbst, wissen nicht was uns gut tut oder stempeln Selbstfürsorge im Alltag als egoistisch ab. Wie können wir Selbstfürsorge üben? Wie so häufig sind es die kleinen Schritte die zum Erfolg führen: Möglichkeiten anzufangen gibt es viele. Etwa indem man in sich hineinfühlt und bewusst die eigenen Bedürfnisse wahrnimmt. “Fragen sie sich: Was brauche ich genau jetzt?” erklärte Aylin Bergemann. Das führen eines Positiv-Tagebuchs, die bewusste Übung von Körperhaltungen, ein fester Allein-Tag sind ebenfalls Schritte hin zur Selbstfürsorge. Zum Abschluss der Veranstaltung erhielt jede Teilnehmende einen Handlungsauftrag um die Inhalte möglichst bald in die Tat umzusetzen. Auch sie liebe Leser können mehr Selbstfürsorge wagen. Fragen Sie sich: “Auf welche Ebene der Selbstfürsorge will ich in den nächsten Tagen und Wochen ein Augenmerk legen? Wo benötige ich dringend eine Auffüllung meines inneren Tanks?”. Die LandFrauen hatten einige Ideen parat: „Ich nehme mir vor gute Musik aufmerksam zu hören, das mache ich sonst nur nebenbei.“, “Ich suche mir eine Verbündete um den Sport durchzuziehen.“, “Ein gutes Buch lesen, dass habe ich vor.”, stellten einige Teilnehmende ihre Gedanken vor. So gut ausgestattet gibt es endlich keine Ausreden mehr! Wir wissen jetzt: Selbstfürsorge mach stressresistenter und widerstandsfähiger und stellt die Voraussetzung dafür, um den Belastungen und Anforderungen des Alltags standhalten zu können. Mehr Selbstfürsorge üben, können Sie außerdem bei einer der nächsten Veranstaltungen: Am 05. Juli fahren wir zum LandFrauen-Tag nach Fulda (Anmeldung bei den KreislandFrauen Mannheim, Anette Renkert: info@landfrauen-mannheim.de, oder bei den Ortsvereinen).
Für alle war es ein interessanter, informativer und gelungener Vortrag und Frau Rinklef bedankte sich bei der Referentin und den vielen Teilnehmerinnen.