2017 Führungskräfte Schulung
Wie viele andere Vereine und Verbände, haben auch die Landfrauen inzwischen ihre Schwierigkeiten damit, junge Mitglieder und Nachwuchs für die Ehrenämter zu gewinnen. Der Landfrauenverband Württemberg-Baden, einer der drei Landesverbände in Baden-Württemberg, bietet deshalb verstärkt Schulungen für die Vorstandsmitglieder und die Führungskräfte der Orts- und Kreisverbände an.
Die Bildungsreferentin der Landfrauen Rita Reichenbach-Lachenmann referierte am Freitag in Plankstadt für die Vorstandsmitglieder und Führungskräfte im Kreisverband Mannheim zu der Mitgliedergewinnung, der Gewinnung von neuen Führungskräften und wie man junge und älteren Mitglieder mit Themen, Veranstaltungen und Aktionen gleichermaßen ansprechen kann. Von 22 Ortsvereinen des Kreises waren Vertreterinnen von elf Ortsvereinen bei dem Seminar unter dem Titel „Zukunftsoffensive“ vertreten. Auch die Kreisvorsitzende Carmen Knauer, die Kreisvorstandsmitglieder Ingrid Heller, Sonja Leyghdt und Doris Jungmann nahmen an der Schulung, die speziell für die Führungskräfte im Ehrenamt ausgelegt war, teil.
„Die wesentliche Aufgabe der Landfrauen ist die Erwachsenenbildung“, erklärte Rita Reichenbach-Lachenmann. „Das ist Vielen gar nicht bewusst.“ Auch die Annahme, dass man, um Landfrau zu werden, Bäuerin sein muss, sei falsch. „Nur 5% unserer Mitglieder kommen aus der Landwirtschaft“, erklärte die Bildungsreferentin. „Das muss kommuniziert werden, denn die Landfrauen sind für alle Frauen offen. Die Veranstaltungen, Themen und Arbeitsschwerpunkte haben für fast jeden etwas zu bieten.“
Nachdem sich die teilnehmenden Ortsvereine vorgestellt und den anderen Teilnehmern die jeweiligen Strukturen mit Mitgliederzahl, Altersdurchschnitt der Mitglieder, Anzahl der Vorstandsmitglieder und Besonderheiten des Ortsvereins präsentiert hatten, erarbeiteten die Frauen in Gruppenarbeiten zu vier Themenschwerpunkten verschiedene Lösungsansätze. Die Gewinnung von Mitgliedern unter 50 und über 50 Jahren war ein Thema, die Gewinnung von neuen Vorstandsmitgliedern und Führungskräften ein zweites. Außerdem beschäftigten sich die Frauen damit, wie man Jahresprogramme auf alle Altersgruppen zuschneiden kann und das Image der Landfrauen verbessern kann.
Gestärkt durch ein köstliches Mittagessen präsentierten die Gruppen dann die Ergebnisse der Gruppenarbeiten und bekamen unterstützend dazu viele nützliche Tipps von Bildungsreferentin Rita Reichenbach-Lachenmann. Vor allem das Bild der Öffentlichkeit wurde immer wieder thematisiert, stehen die Landfrauen doch für viel mehr, als nur Backen und die Interessen der Bäuerinnen. „Es liegt an Ihnen, das auch so zu kommunizieren“, sagte die Referentin und gab den Rat, bei jeder Aktion oder Veranstaltung immer einen Info-Stand einzurichten.
Und auch das Thema „Gewinnung neuer Vorstandsmitglieder“ war ein Dauerbrenner des Seminar-Tags. Nicht nur deshalb, weil auch der Kreisverband derzeit auf der Suche nach Kandidatinnen für den Kreisvorsitz ist, sondern auch weil viele Ortvereine inzwischen Probleme haben, die Positionen der Vorsitzenden und deren Stellvertreterin zu besetzen.
Anja Rose