20. September 2024 - Beiträge - Allgemein

2024 Busreise nach Schleswig-Holstein Perlen zwischen Ost- und Nordsee

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Mit gepackten Koffern und voller Vorfreude trafen sich die Kreislandfrauen Mannheim Mitte September früh am Morgen, um gemeinsam in Richtung Schleswig-Holstein aufzubrechen. Es stand eine fünftägige Kulturreise auf dem Plan, die uns das Beste zwischen Ost- und Nordsee näherbringen sollte. Schleswig-Holstein, das einzige Bundesland, das von zwei Meeren eingerahmt wird, verspricht eine einzigartige Mischung aus maritimen Landschaften, kulturellen Schätzen und kulinarischen Erlebnissen – und enttäuschte keineswegs. Schon auf der Anreise begann unser Abenteuer: Nach einem gemeinsamen Frühstück, begleitet von bester Stimmung und ersten Reiselachern, erreichten wir unser erstes Ziel – die einzige Ginseng-Farm Europas. Wer hätte gedacht, dass man diese asiatische Heilpflanze hier in Norddeutschland finden würde? Die Führung war faszinierend, und es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Sorgfalt die Pflanzen hier angebaut werden. Auf der Farm wird koreanischer Ginseng angebaut und nur dieser ist arzneimittelrechtlich zugelassen. Er muss beschattet werden. Erst im dritten Jahr blüht der Ginseng und in roten Beeren wachsen die Samen für die nächste Saat heran. Nach vier bis sechs Jahren können die Wurzeln geerntet werden. Die dreimonatige Erntezeit ist im Herbst.  Danach werden sie gewaschen und getrocknet und zu Extrakt verarbeitet.  Die Ginsengfläche kann 30 Jahre nicht mehr für Ginsenganbau genutzt werden. Überrascht wurden wir hier mit der für die Heide typischen Buchweizentorte: einem Bisquitboden aus Buchweizen, Preiselbeerkonfitüre und Sahne. Jeder von uns verließ die Farm mit neuen Eindrücken und einigen Ginseng-Produkten im Gepäck.

Der nächste Tag führte uns zur Schleswiger Fischersiedlung Holm mit seiner Fischersiedlung. Dieser Stadtteil ist geprägt von verträumten Fachwerkhäusern, jede mit einer idividuellen Haustür. Man fühlte sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Der St. Petri Dom mit seinem Holzaltar wurde ebenso besichtigt. Entlang der Schlei -ein schmaler Meeresarm der Ostsee- fuhren wir nach Kappeln, wobei wir unterwegs an dem berühmten Drehort der TV Serie „Der Landarzt“ vorbeifuhren. Durch Kappeln führte uns unsere Reiseleiterin auch in die Nikolaikirche. Wir hatten genügend Zeit, um die kleinen Gassen auf eigene Faust zu erkundenm, bevor die Weiterfahrt nach Sieseby dem wohl schönsten Dorf an der Schlei weiterging. Hier liefen wir gemütlich durch die einzige Hauptstraße, mit vielen reetgedeckten weißen und liebevoll gepflegten Häusern bis zur Schlei mit dem Schiffsanleger. Im Anschluß fuhren wir in unser Hotel zum Abendessen.

Am dritten Tag stand Flensburg auf dem Programm. Die historische Altstadt, der lebhafte Hafen und die maritimen Einflüsse machten diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis. Als krönender Abschluss durfte eine Verkostung des berühmten Flensburger Rums natürlich nicht fehlen – kräftig im Geschmack und perfekt geeignet, um sich die nordische Brise zu Herzen zu nehmen. Zuerst konnte man sich im kleinen Museum über die Geschichte des Rums informieren. Alte Destilationsanlagen, Bilder von der Unterbringung der Sklaven auf Schiffen, Erklärungen zur Rumherstellung und vieles mehr konnte man erkunden. Im Anschluß erfolgte dann die Erklärung der verschiedenen Rumsorten und 3 verschiedene Proben wurden verköstigt. Wer wollte konnte sich noch einen Vorrat für die Heimat kaufen. Die Weiterfahrt erfolgte für eine Fotostopp zum Schloss Glücksburg. Hier hielt man sich wegen des Regens nur kurz auf, bevor es zur Porzellanbörse weiterging. Dies ist ein Bauernhof mit einem antiken Hof-Café in dem wir hausgemachte Torten bzw. Kuchen genießen konnten. Frau Paulsen, die Inhaberin erzählte von der Geschichte des Hofes. Eigentlich fing ihre Mutter bereits damit an, schönen Porzellan zu sammeln. Die Landwirtschaft war nicht mehr sehr ertragreich und so eröffnete Frau Paulsen ein Hof-Café mit gleichzeitigem Porzellan An- und Verkauf. Sie stellte uns ein paar besonders bemerkenswerte Porzellan Produkte vor. Bekannte Marken sind hier erhältich. Auch Glas, Silberbestecke und viele schöne Kleinigkeiten kann man bei ihr erwerben.

In die Hafenstadt Husum fuhren wir am folgenden Tag. Auch hier erfolgte wieder ein Stadtspaziergang mit Erläuterungen und einem kurzen Kirchenbesuch, bevor man in die Holländerstadt – Friedrichstadt – weiterfuhr. Eine Grachtenfahrt auf dem Fluss Treene zeigte uns die malerischen Häuserzeilen vom Wasser aus. Aufgrund von religiös verfolgten Holländern, gewährte Friedrich III. ihnen ein freies Leben, wenn Sie die Stadt erbauen. Friedrichstadt ist also von Holländern gegründet und von zahlreiche kleinne Grachten geprägt: Man bezeichnet es auch gern als „das Amsterdam des Nordens“. Aufgrund eines entfallenen Programmpunktes stärkte man sich in Friedrichstadt vorm Bus noch mit Kaffee und süßen Teilchen, bevor die Rückfahrt ins Hotel erfolgte. Hier erfolgte ein „fürstliches'“ Abendessen. Der Hotelbesitzer stellte sich und den Werdegang des Hotels vor.

Am fünften Tag mussten wir schon wieder schweren Herzens Abschied von Schleswig-Holstein nehmen, aber die Heimreise war genauso stimmungsvoll wie die Tage zuvor. Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Halt in Hildesheim ein, um einen Imbiss einzunehmen und die historischen Fachwerkhäuser zu bewundern, bevor wir wieder Richtung Heimat fuhren.

Diese Fahrt voller Entdeckungen und gemeinsamer Erlebnisse waren für uns Kreislandfrauen eine Bereicherung. Wir kehrten nicht nur mit Taschen voller Erinnerungsstücke und regionaler Spezialitäten, sondern auch mit vielen neuen Eindrücken und gestärkter Gemeinschaft zurück. Schleswig-Holstein, wir kommen bestimmt wieder!


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